Fürth – Greuther Fürth hat am Mittwochabend den ersten Sieg seit 1964 gegen den Hamburger SV geholt. In der 2. Bundesliga gewannen die Franken am vorletzten Spieltag der Hinrunde mit 1:0 (1:0). Kurz vor Schluss sah Tillman von den Hausherren noch die Rote Karte vor 13.266 Zuschauern im Sportpark Ronhof.
Die 1. Halbzeit: Zwei Abseitstore
In der Anfangsphase war noch am meisten Feuer in der Partie. Die Fürther drängten den HSV immer wieder in den eigenen Strafraum. Das erste Mal lag der Ball nach sechs Minuten im Netz der Hamburger. Ache traf nach Haddadi-Flanke, stand allerdings knapp im Abseits. Zwei Minuten später ging die nächste Chance der Spielvereinigung rein. Armindo Sieb (8.) grätschte den Ball nach einer Ache-Hereingabe ins Gehäuse. Auch hier wurde die Szene durch den Video-Schiri überprüft, doch alles lief korrekt ab und der Treffer zählte. Die einzige gute Möglichkeit der Rothosen hatte Kittel (18.), scheiterte allerdings am Fürther Schlussmann Linde. In der 25. Minute köpfte Glatzel das Leder ins Tor, doch auch hier Abseits. Eine nennenswerte Szene gab es im ersten Durchgang noch durch Hgrota (36.), der nach einem Konter das 2:0 vergab.
Nach der Pause: kein Aufbäumen
Die zweite Halbzeit gab es kaum bis gar keine Offensiv-Aktionen des Tabellenzweiten. Dafür hätten die Franken das Ergebnis ausbauen können. Sieb (55.) scheiterte an Heuer Fernandes, hätte dabei noch in die Mitte auf den völlig freien Ache spielen können. Noch einmal verpasste Sieb (60.) die Entscheidung – Außennetz. Alle guten Dinge waren drei. Sieb (62.) fand im HSV-Torwart seinen Meister. Bei den Gästen lief nichts zusammen, weder vorne noch hinten. Jung (87.) legte ins Nichts ab, statt es nach einer Flanke selbst zu machen. Spannend machte es noch einmal Timothy Tillman in der gleichen Minute, als er Amaechi an der Seitenlinie ohne Chance auf den Ball umgrätschte. Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck zeigte sofort die Rote Karte – berechtigt, denn das Leder war bereits weit weg. Eine Schlussoffensive der Hamburger in Überzahl bei sechs Minuten Nachspielzeit war nicht zu erkennen. Sie verloren ihr fünftes Saisonspiel, bleiben allerdings weiter auf Rang zwei. Der SV Darmstadt kann am Donnerstag in Magdeburg vorzeitig die Herbstmeisterschaft eintüten und bis auf fünf Zähler davonziehen.
Das Fazit: ganz schwache Vorstellung
Mit nur eine Chance durch Sonny Kittel muss man nicht viel diskutieren. Der HSV hat eine ganz schwache Leistung beim Bundesliga-Absteiger geboten. Es ist nur Daniel Heuer Fernandes hervorzuheben, der eine höhere Niederlage verhinderte. Nach dem guten Auftritt am vergangenen Sonntag war das am Mittwoch das komplette Gegenteil. Schon zu Beginn sah man, dass Greuther Fürth einfach mehr Schneid zu bieten hatte, die Defensive des Gegners immer wieder unter Druck setzte. Nur dem eigenen Chancenwucher und dem Hamburger Schlussmann müssen sie einen Vorwurf machen, die Rothosen mit fünf oder sechs Toren zu demütigen. Die Walter-Elf hat einfach keine Konstanz und stolpert immer wieder über sich selbst. Zu allem Überfluss lief der gesamte Auftritt nicht, denn am Abend war die HSV-Homepage für einige Zeit nicht erreichbar. Wenn schon ein Ausfall, dann wenigstens komplett.
Die Trainerstimmen
Tim Walter (Hamburg): „Glückwunsch an Fürth zum verdienten Sieg. Wir haben es nicht geschafft, die Energie auf den Platz zu bekommen, das Spiel an uns zu reißen. Wir sind nicht richtig zum Tor gekommen. Da haben wir in der 2. Halbzeit so weiter gemacht. Wir haben heute Dinge gemacht, die uns nicht charakterisieren, das werfe ich der Mannschaft vor. Wir haben Bälle gespielt, die wir sonst nicht spielen. Wir sind ungeduldig gewesen, wir sind nicht in unser Spiel, in unsere Abläufe gekommen.“
Alexander Zorniger (Fürth): „Die Spieler haben es einfach wieder richtig gut gemacht. Sie haben die Energie von der ersten Sekunde an auf den Platz gebracht. Kurz vor der Pause mussten wir leiden, weil der HSV hohe Qualität hat. Ein großes Lob an die Jungs: Was die investieren, im dritten Spiel hintereinander. Die zeigen die Bereitschaft, vorneweg unser Kapitän. Dadurch zieht er alle mit. Wir haben in der zweiten Halbzeit ein richtig gutes Spiel aus sehr guter Ordnung heraus gemacht, einige Torchancen kreiert im Umschaltverhalten. Da hätten wir das zweite Tor machen können. Es gibt aber wenig zu kritteln. Da siehst halt, wie Fußball ist – heute mit dem Publikum verteidigen wir das weg, ein drittes Mal drei Punkte, ein drittes Mal Siebi. Für das, wie wir gearbeitet haben, für den kurzen Zeitraum, sind schon viele Dinge da. Die Jungs ziehen mit, wir geben Input, und jetzt gerade funktionierts.“
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Der 16. Spieltag (8./9.11.)
St. Pauli – Kiel 0:0
Paderborn – Bielefeld 0:2
Hannover – Düsseldorf 2:0
Kaiserslautern – Karlsruhe 2:0
Fürth – Hamburg 1:0
Rostock – Nürnberg 1:1
Samdhausen – Heidenheim 3:4
Regensburg – Braunschweig 1:1
Magdeburg – Darmstadt (Do., 20.30 Uhr)
Die Tabelle
1. | SV Darmstadt 98 | 15 | 25 : 14 | 32 |
2. | Hamburger SV | 16 | 25 : 17 | 31 |
3. | 1. FC Heidenheim 1846 | 16 | 28 : 16 | 30 |
4. | Hannover 96 | 16 | 24 : 17 | 27 |
5. | SC Paderborn 07 | 16 | 34 : 20 | 26 |
6. | Fortuna Düsseldorf | 16 | 25 : 18 | 26 |
7. | 1. FC Kaiserslautern | 16 | 27 : 22 | 26 |
8. | Holstein Kiel | 16 | 29 : 27 | 24 |
9. | SpVgg Greuther Fürth | 16 | 21 : 25 | 19 |
10. | SSV Jahn Regensburg | 16 | 16 : 25 | 19 |
11. | Eintracht Braunschweig | 16 | 18 : 25 | 18 |
12. | F.C. Hansa Rostock | 16 | 16 : 23 | 18 |
13. | Karlsruher SC | 16 | 22 : 26 | 17 |
14. | 1. FC Magdeburg | 15 | 19 : 29 | 17 |
15. | FC St. Pauli | 16 | 19 : 21 | 16 |
16. | SV Sandhausen | 16 | 19 : 25 | 16 |
17. | 1. FC Nürnberg | 16 | 14 : 24 | 16 |
18. | DSC Arminia Bielefeld | 16 | 20 : 27 | 14 |